Evangelisch
Eisenstadt - Neufeld

(auch vor der Kirche zum Mitnehmen und Weitergeben)

Liebe Schwestern und Brüder!

Am kommenden Sonntag, 31.Jänner 2021, dem Letzten Sonntag nach Epiphanias, bevor die Zeit vor der Passionszeit beginnt, können wir noch nicht gemeinsam Gottesdienst feiern.

Darum grüße ich Sie mit einigen Elementen der Liturgie dieses Sonntags und anderen Gedanken.

Wochenspruch:

Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.Jesaja 60, 3b

Lesung

aus dem Evangelium: Matthäus 17, 1-9 (Die Verklärung Jesu)

Wochenlied:

EG 450 Morgenglanz der Ewigkeit

Alttestamentliche Lesung:

2.Mose 3 – Der brennende Dornbusch mit der Offenbarung des Gottesnamens „Jahwe“ – „Ich bin, der ich bin“

Marc Chagall: Mose und der brennende Dornbusch, 1966
Marc Chagall

Karin Fiedler, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
“Dornbusch“ – der Leuchtturm auf der Insel Hiddensee/ Rügen

 

Gebet des deutschen Theologen Helmut Gollwitzer (aus den Losungen vom 27.Jänner)
(Vertreter der Bekennenden Kirche und politisch sehr engagiert. Seine Erfahrungen im Krieg an der Ostfront und in russischer Gefangenschaft hat er in einem bewegenden Buch beschrieben: „… und führen wohin du nicht willst“ (1951).

„Wenn die Vergangenheit wie eine Last auf uns liegt, wenn die Gegenwart uns bedrängt, wenn die Zukunft uns Angst macht, dann heben wir unsere Augen auf zu dir.
Gib uns; Herr, Zeichen deiner Gegenwart mitten in den Verwirrungen der Welt und unseres Lebens.
Wir bitten, dass du deine Verheißungen uns in unser Herz drückst zur Stärkung und Weisung jeden Tag.“

„Distance learning“ und „home schooling“ sind für alle Beteiligten eine große Herausforderung und kosten auch den Lehrenden viel mehr Zeit und Energie als Präsenzunterricht.
Trotzdem kommt sehr viel an positiven Rückmeldungen seitens der Schüler_innen.
Ein Beispiel aus der 2. Klasse des Gymnasiums zum Thema „Barmherzigkeit“ und „barmherziger Samariter“:

 

Mascha Kaléko

(galizisch-jüdische Lyrikerin, 1907-1975, Erstdruck des Gedichtes 1966)

Rezept

Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
Wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
Und der Anzug im Schrank.

Sage nicht mein.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
Wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.

Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muß, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
Sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.

Erwarte nichts.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
Geht es um dich oder ihn.
Den eignen Schatten nimm
Zum Weggefährten.

Feg deine Stube wohl.
Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
Und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in dir halte wach
Unter dem Dach im Einstweilen.

Zerreiß deine Pläne. Sei klug
Und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
Im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.

Mlg, im Glauben trotz Distanz verbunden. Bleibt achtsam und behütet.

Euer Pfarrer Herbert Rampler
Ich bin auch im Lockdown fast jederzeit erreichbar: 0699/188 77 131.