Evangelisch
Eisenstadt - Neufeld

Einladung zum Gebet

Glocken unsere Evangelischen Auferstehungskirche in Eisenstadt:

In Eisenstadt werden jeden Tag – außer Sonntag, da läuten wir um 9.00 Uhr - die Glocken um 18.15 Uhr fünf Minuten lang zum gemeinsamen Gebet einladen, das uns auch räumlich entfernt miteinander verbinden kann:

Luthers Abendsegen (EG = Evangelisches Gesangbuch Nr. 852), Vaterunser, persönliches Gebet oder aus dem Gesangbuch (ab Nr. 813).

Mittagsgebet der Evang. Kirche in Österreich:

Jeden Tag außer Sonntag um 12.00 Uhr: (auch später zu sehen)

Auch auf bibeltv.de gibt es zusätzliche Gottesdienstangebote. Siehe auch evang.at/mitfeiern.

Ein sehr großes Angebot „Alle sind auf Abstand - und doch so nah wie lange nicht“ unter https://www.jesus.de/thema/digitale-kirche/

Losung und Lehrtext für Freitag, 27. März 2020

„Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?
Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen
und gebe einem jeden nach seinem Tun.“

Jeremia 17,9-10

„Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind,
und können vor ihm unser Herz überzeugen,
dass wenn uns unser Herz verdammt,
Gott größer ist als unser Herz.“

2.Korinther 7,10

Lied aus den Losungen:

„Herr, der du mich kennst und beim Namen nennst,
ach, du weißt, wie ich‘s meine,
was ich bin und was ich scheine.
Meines Herzens Grund ist dir klar und kund.“

Philipp Spitta, BG (Gesangbuch der Herrnhuter Brüdergemeine) 713,1

Kirchenjahreslese: Johannes 16, 16-23a

Fortlaufende Bibellese: Markus 13, 24-27

Heute ein Frühlingsgruß aus dem Sauerland mit der Andacht einer Eisenstädterin.

 

Alle Knospen springen auf, fangen an zu blühen.
Alle Nächte werden hell, fangen an zu glühen.
Knospen blühen, Nächte glühen …
Knospen blühen, Nächte glühen.

Alle Menschen auf der Welt fangen an zu teilen.
Alle Wunden auf der Welt fangen an zu heilen.
Menschen teilen, Wunden heilen,
Knospen blühen, Nächte glühen. … Wilhelm Willms

Aus rechtlichen Gründen ersuchen wir, den vollständigen Text und die Melodie des Liedes selbst im Internet zu suchen. Das ist ganz einfach.

„Alle Knospen springen auf“ ... Bereits der Titel hat es mir angetan. Mir gefällt die Formulierung. Immerhin geht es nicht um das Wachsen oder Blühen. Nein, der Autor hat explizit das Wort „Aufspringen“ gewählt. Das ist ein relativ später Moment im Leben einer Pflanze und dennoch gehört er zum natürlichen Prozess. Zuvor hat sie Wurzeln geschlagen und ist gewachsen.

Der Weg dorthin war vermutlich gar nicht so einfach. Der Stängel oder der Ast könnte knorrig gewesen sein und trotzdem steckt so viel innere Kraft in der Pflanze, dass plötzlich und unverhofft eine Knospe aufspringt. Wann und wie das geschieht ist kaum kontrollierbar. Möglicherweise war ein Sonnenstrahl oder Regen der Auslöser dafür. Fällt der Blick auf solch eine Knospe, ist staunt womöglich die beobachtende Person über die Schönheit der Natur wahrnehmbar.

Für mich ist dies ein schönes Bild für das Leben als Mensch. Auch wir wachsen, schlagen Wurzeln und gehen den einen oder anderen knorrigen Weg.

Die besonderen Momente sind jedoch oftmals die unverhofften, überraschenden, die das Gefühl geben, nun ist etwas Besonderes passiert. Das könnte der (auf)springende Moment einer Knospe sein. Es hat „aha“ oder „klick“ gemacht. Ich verstehe endlich. Oder lasse mich auf Veränderungen ein.

Es ist das erste kleine und sichtbare Ergebnis eines langen inneren Prozesses, welcher eine Spannbreite von Hadern bis Geduld, Vertrauen Hoffen, und Überwindung mit sich gebracht hat. Einerseits ist diese Veränderung innerlich zu spüren und andererseits ergibt sich daraus ein Strauß an Möglichkeiten, was daraus sonst noch entstehen kann. So wie der Autor von „Alle Knospen springen auf“ davon spricht, dass Lahme plötzlich gehen oder Menschen teilen und Wunden heilen würden.

Dieses Aufspringen ist ein kleines Wunder in sich. Ich bin davon überzeugt, dass dieser kleine „Aha“-Moment jener ist, in dem Gott sich über uns erbarmt und seinen heiligen Geist wirken lässt. Bei einer Knospe mag es in Form von Sonnenstrahlen oder Regen sein. Gott weiß aber noch viel mehr Möglichkeiten, wie er in unser Leben wirken kann. Auch wenn wir das nicht kontrollieren können, ist es wunderschön wahrzunehmen, wenn Gott so auf die eigene Person oder Mitmenschen wirkt. So entstehen Veränderungen, für sich selbst, das Gegenüber und die Gesellschaft.

Solveig Rampler

Die Eisenstädterin wurde nach ihrem Studium „Diakonie im Sozialraum“ in Bethel (Bielefeld) im September 2019 als Diakonin der Westfälischen Landeskirche eingeführt und ist seit 1.Oktober als Diakonin in der Evangelischen Kirchen-gemeinde Brilon im Hochsauerland tätig.

Andacht und Knospenbild mit freundlicher Genehmigung der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon: https://brilon.ekvw.de/ueber-uns /gemeindebrief/

Das Knospenbild hat Frau Brigitte Sprenger von Blüten einer wilden Blüte in ihrem Vorgarten gemacht. Der Baum blüht sehr früh im Jahr, ist bei den Bienen beliebt und duftet wunderbar. Lediglich die Früchte – kleine, saure, gelbe – lassen zu wünschen übrig.

Vaterunser

Aus dem täglichen Mittagsgebet unserer Kirche:

„Wo wir auch sind.
Wohin unsere Gedanken auch wandern.
Wir wissen, wo unsere Mitte ist.
Bei Gott, dem Vater, der uns geschaffen hat.
Bei Gott, dem Sohn, Jesus, der uns begleitet.
Bei Gott, dem Heiligen Geist, der uns Mut macht.
Und so geht in diesen Tag unter dem Segen Gottes.“

Und in diesen Abend … Pfr. Rampler

Segen

Gott erfrische Euch, wie Tau die Erde erfrischt.
Gott stille Eure Sehnsucht und gebe Eurem Herzen Frieden.
Gott stärke Euch für alle Eure Wege,
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
(Amen)

P.S. Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen und Gemeindeglieder, die ihre geistlichen Beiträge senden.

Und morgen gibt es etwas ganz Besonderes – eine Weltpremiere.